Es ist an der Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen. Im Jahre 1986 wurde die Siedlung Osdorfer Born von der Neuen Heimat und mehreren Genossenschaften gebaut. Im Achtern Born entstand mit 20 Stockwerken das seinerzeit höchste Wohnhaus Hamburgs.
Neben Steilshoop und Mümmelmannsberg war der Osdorfer Born eine der ersten Hamburger Großsiedlungen. Dass die etwa 11.000 Einwohner dieser Siedlung ihr Zuhause ausschließlich mit dem Bus – es gibt allerdings vier Linien – erreichen, haben sie nicht eingehaltenen Zusagen des Hamburger Senats zu verdanken.
Osdorf besteht aber nicht nur aus der eben beschriebenen Hochhaussiedlung, die von ihrer Eigentümerin ständig gepflegt und unterhalten wird. Davon sollte sich jeder, der immer noch ein anderes Bild vor Augen hat, überzeugen.
Fahren Sie mal mit Auto oder Fahrrad, beginnend ab Rugenfeld, die Straße Am Osdorfer Born in Richtung Norden. Nicht so schnell. Tempo 30 ist hier vorgeschrieben. Das ist auch gut so, denn sonst könnten Sie die weiten Blicke über Äcker und Wiesen, auf Pferdekoppeln und bäuerliche Anwesen, nicht genießen. Sie befinden sich auf dem Land – mitten in der Stadt. Irgendwann erreichen Sie den Bornpark. Der liegt in der nordwestlichen Ecke von Osdorf. Gleich dahinter liegt Schenefeld, Schleswig-Holstein.
Südlich der Bundesstraße B431 beginnt das Villenquartier Hochkamp, mit Mindest-Grundstücksgrößen von 1.500 m.
Und wenn Sie wissen möchten, wie es früher in Osdorf aussah, dann erkunden Sie – nicht fahren bitte – die verwinkelten Straßen zwischen Rugenbarg, Rugenfeld und Osdorfer Landstraße. Ein ähnliches Bild bietet sich Ihnen, wenn Sie, von der Osdorfer Landstraße kommend, Richtung Süden zuerst in die Langelohstraße, dann in die Dörpfeldstraße abbiegen und nur wenige Meter darauf in den Wesselburer Weg fahren. Hier liegt rechter Hand der Heidbarghof. Eine Beschreibung erübrigt sich.
Highlights in Osdorf? Abweichend von den bisherigen Beschreibungen stadtteilspezifischer Besonderheiten haben wir bewusst eine Überschrift gewählt, die am ehesten erkennen lässt, was Osdorf von den übrigen Stadtteilen im Hamburger Westen unterscheidet.
Mittelpunkt ist zweifellos das Elbe Einkaufszentrum. Unabhängig von jeder Wetterlage einkaufen und keine zeitraubende Parkplatzsuche. 180 Ladengeschäfte auf 44.400 m². Der Standort erhält weitere Bedeutung durch drei namhafte Autohäuser an der Osdorfer Landstraße, die sämtlich auch zu Fuß erreichbar sind.
Neben dem EEZ verfügt Osdorf zusätzlich über eine historisch gewachsene Einkaufsstraße, in der Sie alles für den täglichen Bedarf bekommen und jede Menge Gelegenheit zu einem Plausch haben. Rugenbarg heißt die Einkaufsmeile, nördlich der Osdorfer Landstraße.
Spitzensportlich geht es künftig nördlich des Hemmingstedter Weges zu, südlich des Elbe Einkaufszentrums. Hier entsteht bis 2025 in drei Bauabschnitten der Hamburger Bundesstützpunkt Hockey. Hier werden Kunststoffrasen-Großspielfelder mit Flutlichtanlage geschaffen.
Großartig im wahrsten Sinne des Wortes ist auch das 2022 geschaffene Wandbild im Osdorfer Born. Dem Engagement der SAGA ist das Entstehen des 42 Meter hohen Murals zu verdanken.
Hier ist Vielfalt das entscheidende Stichwort. Osdorf erstreckt sich vom S-Bahnhof Klein Flottbek im Süden bis zur Stadtgrenze Schenefeld im Norden. Sie spazieren von einem Land zum anderen und das auf recht engem Raum. Etwas wilder geht es in der benachbarten Grünanlage am alten Ziegeleiteich zu, nördlich des Hemmingstedter Weges. Eine versteckt gelegene Idylle und zum Glück wenig bekannt.
Genau entgegengesetzt, also in der Nord-West-Ecke Osdorfs, liegt der Bornpark mit dem Helmuth-Schack-See, einer Naturschutzzone. Nehmen Sie bei einem Besuch Ihre Kinder mit, die kleinen und die großen. Sie werden es Ihnen danken.
Angeln Sie?
Wenn Sie jetzt nicken, haben wir einen Tipp für Sie: Nördlich der Teichlandschaft Helmuth-Schack-See liegt der 3.000 m² große Forellensee Schenefeld. Er ist 18 Meter tief und bietet hervorragende Angelmöglichkeiten zu jeder Jahreszeit.