Straßennamen und was dahinter steckt

Viele Immobilienmakler kennen sich in erster Linie (mehr oder weniger gut) mit Immobilien aus. Uns reicht das nicht; denn Immobilien sind in ihrer Region verwachsen und sind kultureller und sozialer Bestandteil ihrer individuellen Lage. Dazu gehören sämtliche Umfeldqualitäten (siehe dazu auch unser Buch „20 Spaziergänge“), die den Lifestyle, die Wohnqualität und auch den Wert einer Immobilie bestimmen. Und natürlich ist auch die Historie der Straßen und ihrer Namen ein charmanter Indikator unserer regionalen Kultur. Mit ein paar Beispielen seien hier die wissenswerten Hintergründe zu Straßennamen aufgedeckt, die möglicherweise nicht allen bekannt sind. Es sind Frauen und Männer, die als Pioniere, Künstler oder Macher unsere Welt – zumindest aber die Hamburger Elbvororte – verbessert haben. Dies zu würdigen, wird allzu häufig bei den Straßennamen übersehen oder ist vergessen. Schaffen wir also auch auf diesem Wege mehr Bewußtsein.  FÖRSTERHILMS ist seit über 20 Jahren in den Hamburger Elbvororten unterwegs und wir schätzen die Lebensqualität in den Elbvororten mehr denn je. So ist es nicht nur unsere Erfahrung und unser Wissen sondern auch das Verantwortungsbewusstsein, Ihnen diese Werte mit der für Sie passenden Immobilie zu vermitteln. 

Blankenese

Godeffroystraße
Die Geschichte der Familie Godeffroy ist untrennbar mit der Hamburgs verbunden. Scheint übertrieben zu sein, stimmt aber. Die hugenottische Familie stammt aus La Rochelle in Frankreich. Nach Aufhebung des Edikts von Nantes im Jahr 1685 resultierte daraus die Verfolgung der Hugenotten. So verließen Mitglieder der Familie Frankreich und ließen sich in Hamburg nieder. Dort gründeten sie das Handelshaus "Joh. Ces. Godeffroy & Sohn", das sich im 19. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Unternehmen der Stadt entwickelte. Unter der Leitung von Johann Cesar VI. Godeffroy (1813–1885) expandierte das Unternehmen weltweit. Neben den wirtschaftlichen Aktivitäten engagierte man sich auch in wissenschaftlichen Projekten und trug maßgeblich zur Erforschung und Dokumentation der Flora und Fauna in verschiedenen Regionen bei.

So verdanken wir der Familie den Hirschpark in Nienstedten in seiner jetzigen Form . Das im Hirschpark gelegene Damwildgatter, von dem der Park seinen heutigen Namen erhielt, ließ Cesar Godeffroy 1860 anlegen. Auch das klassizistische Landhaus J.C. Godeffroy des dänischen Architekten Christian Frederik Hansen und das um 1800 erbaute reetgedeckte Kavaliershaus sind bis heute erhalten. Hier hat die Familie nicht ständig gewohnt, es war der
Landsitz, der vornehmlich, während der Sommermonate bewohnt wurde. In
diesem Zusammenhang sollten Sie sich auch vorstellen, wie die Familie
Godeffroy mit der Kutsche, über die Elbchaussee, ihren Sommersitz erreicht hat. Die Godeffroys waren übrigens nicht die einzigen, die außerhalb der Stadt über einen Sommersitz verfügten. Eine Landschaft, wie sie heute kaum noch vorstellbar ist, besaß seinerzeit den Charakter einer Sommerfrische.

Zu guter Letzt noch ein staunender Blick auf die gewaltigen Latifundien von J.C. Godeffroy. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich Johann Cesar Godeffroy eine „Grafschaft“ zusammengekauft, die vom Neß-Sand bis über den Klövensteen (den es damals als Wald noch nicht gab) hinaus reichte und auch noch Exklaven hinter Wedel besaß. Haben Sie das gewusst?

Erwähnt werden sollte zudem, dass in der Godeffroystraße 42 ein Stolperstein an Ilse Silbermann erinnert, die 1920 geboren und am 13. Juli 1942 in Auschwitz ermordet wurde. Dieser Stolperstein erinnert daran, dass auch in dieser Straße Menschen lebten, die durch das NS- Regime verfolgt und
ermordet wurden. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.
Kapitän-Dreyer-Weg
Eine wenig befahrene, überwiegend von Anliegern genutzte Straße, ist der Kapitän-Dreyer-Weg in Blankenese. Hier stehen sowohl kleinere als auch größere Ein- und Zweifamilienhäuser. Ein ideales Wohnviertel für Familien mit Kindern. Nach unserer Einschätzung erfährt der Namensträger kaum die Beachtung und Würdigung, die er verdient hat.

Der im Jahr 1874 geborene und 1930 (viel zu früh) verstorbene Kapitän erfährt sogar im weit entfernten Ausland mehr Anerkennung als bei uns. So gibt es in Montevideo einen „Plaza Capitano Dreyer“, dessen Ursprung sich auf Untergang der „Monte Cervantes“ bezog. Der Blankeneser Segel-Club e.V. (BSC) benannte noch im gleichen Jahr einen Jugendausbildungskutter nach dem vorbildlichen Kapitän. Das große Zweischornstein-Passagierschiff der Reederei Hamburg-Süd stand 1930 unter dem Kommando des Kapitäns Theodor Dreyer, als es am 22. Januar bei Feuerland mit voller Fahrt auf einen flachen, unter Wasser liegenden Felsen lief. 

Das Schiff sank nicht, sondern steckte auf der Felsnadel fest. So konnten die 1117 Passagiere alle gerettet werden. Auch die Mannschaft und der Kapitän verließen das Schiff. Am folgenden Morgen begab sich der Kapitän wieder an Bord und versuchte, mit Hilfe eines kleinen Transportschiffes, den riesigen Luxusliner freizuschleppen. Kapitän Dreyer war der Meinung, dass ein Kapitän an Bord gehöre. Unerwartet begann sich das Schiff zu bewegen und langsam kenternd vom Unterwasserfelsen zu rutschen. Dabei riss es den Kapitän mit in die Tiefe. Er starb den Seemannstod und wurde zum Helden.

Allerdings wurde er nie gefunden.   Die Benennung des Kapitän-Dreyer-Wegs spiegelt die maritime Tradition Hamburgs wider und ehrt die Beiträge von Persönlichkeiten aus der Seefahrt zur Entwicklung der Stadt. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.

Nienstedten

Christian-F.-Hansen-Straße
Die Christian-F.-Hansen-Straße in Nienstedten ist nach dem dänischen Architekten Christian Frederik Hansen (1756–1845) benannt. Hansen gilt als einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus in Norddeutschland. Er wurde in der Hansestadt als „Wiederhersteller des guten Geschmacks der Baukunst in Hamburg“ bezeichnet. In Hamburg hinterließ Hansen mit dem Bau des Landhauses J. H. Baur, auch bekannt als "Elbschlösschen" (auf dem ehemaligen Gelände der Elbschloss-Brauerei), ein bemerkenswertes architektonisches Erbe. Dieses zwischen 1804 und 1806 für Johann Heinrich Baur errichtete Gebäude befindet sich in der heutigen Christian-F.-Hansen Straße 19 und steht unter Denkmalschutz. Sehenswert ist auch die Rekonstruktion seines eigenen Wohnhauses in der Palmaille 116.

Die Benennung der Straße ehrt Hansens Einfluss auf die Architektur der Region und erinnert an die kulturellen Verbindungen zwischen Hamburg und Dänemark. Heute ist sie eine ruhige Wohnstraße, geprägt von historischen Gebäuden und einer grünen Umgebung, die den charmanten Charakter von Nienstedten unterstreicht. Wir empfehlen, sich diese Straße (von Nordwesten kommend, zu Fuß bis zur Elbe zu erlaufen. Die Bewohner von Blankenese würden uns nicht verzeihen, wenn wir an dieser Stelle das Goßlerhaus im Goßlers Park unerwähnt ließen. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter. 
Ferdinand-Ancker-Straße
Ferdinand-Ancker gehört zu den Hamburger Kaufleuten, die aus eigener Kraft (und eigenem Geld) wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Elbvororte genommen haben. Dabei verstehen wir unter Gestaltung „das Bauen“ und (ergänzend) die Landschaft. Der aus Tönning stammende Kaufmann erwarb mit finanzieller Unterstützung des Hamburger Kaufmanns Friedrich Leopold Loesener, Schwiegersohn des Reeders R. M. Sloman Ende der 1890er-Jahre u.a. rund 100 ha bis dahin landwirtschaftlich genutzter Ländereien in Nienstedten, Osdorf und Dockenhuden. Dieses zusammenhängende Gebiet wurde in Villengrundstücke aufgeteilt, auf eigene Kosten ein Straßennetz angelegt und ein gemauertes Straßensiel gebaut, das bis zur Elbe führte.

Diese Verdienste führten zu der Benennung der Straße. So entstand die Villenkolonie Hochkamp, die ihren besonderen Charakter bis heute bewahren konnte. Sie ist ein Stück hanseatische Wohnkultur und zugleich eine Baumaßnahme, die auch aus heutiger Sicht eine Höchstleistung bedeutet. Man kann auch sagen: Ferdinand Ancker war ein kluger und weit vorausschauender Projektentwickler, der konsequent und mutig seine eigenen Ideen umgesetzt hat. Die Richtigkeit seiner Entscheidungen beweist die immer noch hohe Attraktivität der Einfamilienhäuser innerhalb der Villenanlage. Diese (Dank einer in den Grundbüchern verankerten Villenklausel) unverändert gebliebene hanseatische Wohnkultur hat bislang alle Widrigkeiten auf dem Immobilienmarkt mit Bravour überstanden. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.

Osdorf

Charlotte-Niese-Straße
Charlotte-Niese-Straße
Insbesondere im Stadtteil Nienstedten, wird die Schriftstellerin Charlotte Niese (1854–1935) geehrt. Sie wurde auf Fehmarn geboren und verfasste zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher, die sich oft mit dem norddeutschen Raum befassten. Ihre Werke trugen dazu bei, die Kultur und das Alltagsleben Norddeutschlands literarisch zu dokumentieren. Charlotte Niese war auch eine der bekanntesten holsteinischen Heimatschriftstellerin. Das war um 1888, als sie nach Ottensen zog.

Die Benennung dieser Straße würdigt ihr literarisches Schaffen und ihre Bedeutung für die Region. Sie erinnert an eine Autorin, die durch ihre Geschichten das Verständnis für die norddeutsche Kultur und Lebensweise förderte und sich energisch für die Verbesserung der Bildungs- und Berufschancen von Frauen einsetzte.

Heute ist die Charlotte-Niese-Straße eine historisch gewachsene, ruhige Anliegerstraße, die vornehmlich durch eine Einfamilienhaus-Bebauung geprägt ist. Die Lage zeichnet sich weiterhin aus durch bequeme Erreichbarkeit des S-Bahnhofs Klein Flottbek und alle Läden für den täglichen Bedarf in der Nienstedtener Straße.

In unmittelbarer Nachbarschaft wurde auf zwei Straßenschildern noch einer Kollegin und eines Kollegen dieser Schriftstellerin gedacht. Es sind Anette von Droste-Hülshoff (1797-1848) und Clemens Brentano (1778 – 1842). Diese Straßen steht somit nicht nur für das kulturelle Erbe, das Charlotte Niese hinterlassen hat, sondern auch für die harmonische Verbindung von Tradition und Moderne in einem der begehrtesten Wohngebiete. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.

Othmarschen

Agathe-Lasch-Weg
Agathe-Lasch-Weg
Es ist tatsächlich mehr ein Weg als eine Straße. Verträumt und wenig befahren, führt sie zu einer großen Grünfl.che am östlichen Ende. Diese Stimmung passt zum Gedenken an die bedeutende Germanistin Agathe Lasch (1879–1942), die als erste Germanistik-Professorin in Deutschland an der Universität Hamburg wirkte. Ihre wissenschaftlichen Beiträge – vor allem über die mittelniederdeutsche Sprache – haben die Germanistik nachhaltig geprägt.

Die Benennung der Straße erfolgte 1971 und ehrt ihr intellektuelles Vermächtnis. Als Jüdin wurde sie während des Nationalsozialismus Opfer von Verfolgung und ermordet. So wird aus der kleinen Straße ein Mahnmal und eine Stätte der Erinnerung und gehört zu den zahlreichen kleinen Kultstätten inmitten der traditionsreichen und häufig als „elitär“ empfundenen Elbvororte. Der Straßenname zeigt zugleich ein Bewusstsein für die kulturelle und historische Verantwortung. Er steht für den Fortschritt in der Wissenschaft, das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit und den Mut, auch kritische Kapitel der Geschichte nicht zu vergessen. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.
Baron-Voght-Straße
Baron-Voght-Straße
In den Hamburger Elbvororten erinnert man sich gern an Caspar Voght (1752–1839), einen bedeutenden Hamburger Kaufmann, Sozialreformer und Landschaftsgestalter. Zeitgenössisch hieß er zumeist Baron Caspar von Voght. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Georg Heinrich Sieveking leitete er eines der größten Handelshäuser Hamburgs. Er reformierte das hamburgische Armen- und Gefängniswesen und setzte sich intensiv für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen ein, und gründete zum Beispiel Suppenküchen. Zusammen mit dem schottischen Landschaftsgärtner James Booth (der Boothweg in Osdorf wurde nach ihm benannt) entwarf er ein Mustergut in Form einer sog. „Ornamented Farm“ - dieses Konzept beeinflusste die Gestaltung des Jenischparks maßgeblich. In den reetgedeckten „Instenhäusern“ entlang der Baron-Voght-Straße und der Jürgensallee wohnten die Tagelöhner und Landarbeiter, die auf dem Gut arbeiteten.

Die Benennung der Baron-Voght-Straße ehrt somit einen Mann, der durch seine fortschrittlichen Ideen und Taten sowohl die soziale Landschaft als auch die physische Umgebung Hamburgs nachhaltig prägte. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.
Hammerichstraße
Der Straßenname lässt nicht vermuten, was diese 490 Meter lange Straße alles bietet, nämlich Geschichte und Baukultur. 1951 wurde die Straße nach Johann Friedrich Hammerich (1763-1827) benannt. Hammerich hatte 1789 in Altona eine Buchhandlung gegründet. Nachfolger wurde 1819 Theodor Busch, der sie wiederum 1827 an Karl Aue veräußerte. Dieser Aue baute zusätzlich ein Verlagsgeschäft auf, das 1841 in Carl Theodor Schlüter, Eigentümer einer Buchhandlung, einen neuen Eigentümer fand. Jetzt wird es spannend: 1909 wurde Hinrich Springer Teilhaber der Firma. Er verlegte ab 1912 die Wochenzeitung Altonaer Bürgerzeitung, seit 1924 die erfolgreichen Altonaer Nachrichten.

Nun sollten Sie sich mit der Historie des Hamburger Abendblattes beschäftigen; denn hier geht die Geschichte weiter. Hinrich Springer war der Vater von Axel Springer. Beide reaktivierten ihren von den Nazis geschlossenen Verlag Hammerich & Lesser, in dem früher die Altonaer Nachrichten erschienen. Der Ursprung des Axel Springer Verlages ist somit eng mit dem Straßennamen Hammerich verknüpft.

Die Baukultur der Hammerichstraße ist nicht weniger spannend. Die Villenbebauung zwischen der heutigen S-Bahn Trasse und der parallel verlaufenden Jungmannstraße verdanken die Othmarschener Ferdinand Ancker, der einige Jahre später das Terrain für die Villenkolonie Hochkamp erschloss. In einer Chronik des Bürgervereins Flottbek-Othmarschen ist zu lesen, dass „Das gehobene Bürgertum mochte Neoromantisches – einen Stil mit Türmchen, Erkern und Fachwerkelementen. Das Viertel wurde unter der Bezeichnung Villenanlage Neue-Othmarschen innerhalb kurzer Zeit bekannt.

Ganz anders zeigt sich hingegen die Bebauung links und rechts der Hammerichstraße zwischen der Parkstraße und der Walderseestraße: Hier realisierte der Hamburger Architekt Bernhard Stein eine Wohnanlage, bestehend aus Einzel und Doppelhäusern auf verhältnismäßig kleinen Grundstücken. Ein geradezu geniales und weit vorausschauendes Konzept, das man auch heute noch als höchst fortschrittlich ansehen kann.

Bemerkenswert und in die heutige Zeit passend ist diese Feststellung des Architekten, die er am 2. September 1980 als Schluss-Satz unter sein Konzept verfasste. „Damals in den Jahren nach 1934 waren sämtliche Dienststellen im Rathaus Altona mit meinem Projekt vertraut und haben dieses ganz besonders gefördert. Mit ihnen zusammen haben wir die planerischen und juristischen Schwierigkeiten beraten, und der Hilfe vom Rathaus Altona ist es zu verdanken, dass mein Projekt, welches gegen viele behördliche Bestimmungen verstieß, genehmigt wurde und gebaut werden konnte. Der Dipl.-Ing. Bernhard Stein wohnte selbst in der Hammerichstraße 19. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.

Otto-Ernst-Straße
Es fällt den älteren Othmarschern schwer, bei Nennung dieses Namens nicht gleichzeitig an die jüngste Tochter des freien Schriftstellers, Bühnenautors und Vortragskünstlers zu denken. Otto Ernst (1862-1926) hieß mit bürgerlichem Namen Otto Erst Schmidt und lebte in einem Haus, das unverkennbar zu seiner Person und später zu seiner hier wohnenden Tochter Senta-Regina Möller Ernst (1897-1989) passte.

Bekannt war sie eigentlich nur als „Appelschnut“, das war der Titel ihrer Kindheitsgeschichte, die Ernst 1907 verfasste. Noch im hohen Alter ließ Appelschnut es sich nicht nehmen, selbst in der nahe gelegenen Waitzstraße einzukaufen. Und dann war da noch die Geschichte mit der Birke in ihrem Vorgarten. Hier stand eine Birke mit zwei Stämmen. Einer schwebte fast waagerecht in geringer Höhe über dem Boden. Nahezu täglich rechneten alle, denen dieses Phänomen bekannt war, auf das Abknicken dieses „Schwebebalkens“. Appelschnut hatte dazu eine eigene Ansicht: „Der fällt erst, wenn ich mal sterbe“. Uns so ist es dann auch geschehen. Otto Ernst lebte und arbeitete in diesem Stadtteil, was die Benennung der Straße besonders passend macht. Sein ehemaliges Arbeitszimmer wurde im Jahr 2004 mit großem Aufwand im Gymnasium Christianeum, das sich ebenfalls in der Otto-Ernst-Straße befindet, rekonstruiert. Dieses Projekt hat literarisches Erbe gewürdigt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Leider wurde das Arbeitszimmer später wieder abgebaut und eingelagert, sodass es derzeit nicht besichtigt werden kann.

An dieser Stelle können wir uns einen Hinweis zu ortsunkundigen Chronisten nicht verkneifen, die hartnäckig behaupten, dass er in Groß Flottbek gewohnt hat: Das Haus von Otto Ernst liegt in der Otto-Ernst-Straße und die verläuft auf der Südseite der S-Bahnstrecke. Genau hier beginnt Othmarschen. Groß Flottbek liegt nördlich der Bahn. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Großflottbeker Tennis-, Hockey- und Golf-Club (GTHGC), der an der Otto-Ernst-Straße 32 ansässig ist. Die Benennung der Otto-Ernst-Straße erinnert somit an das kulturelle Erbe eines bedeutenden Schriftstellers und spiegelt die literarische Geschichte der Hamburger Elbvororte wieder. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.

Rissen

Brunhildstraße
Die Brunhildstraße verweist auf die legendäre Figur Brunhild, die aus dem Nibelungenlied bekannt ist. Die mythologische Brunhild steht sinnbildlich für Tapferkeit, Stärke und die Kraft weiblicher Charaktere. In den Hamburger Elbvororten, wo einige Straßen Namen mit historisch- kultureller oder literarischer Bedeutung tragen, spiegelt die Benennung der Brunhildstraße ein Bewusstsein für das reiche Erbe der nordgermanischen Sagenwelt wieder. So wird mit diesem Namen nicht nur an die sagenumwobene Heldin erinnert, sondern auch an eine Tradition, die den kulturellen und romantischen Geist des Nordens in den urbanen Raum Hamburgs transportiert.

Interessant und wissenswert ist auch die Entstehungsgeschichte der „Straßennamen nach literarischen Gestalten“ in Hamburg und Rissen. Brita Reimers (Wirtschafterin des Landbaus), hat sich intensiv und sehr lobenswert damit befasst. Launig und lesenswert beschäftigt sie sich mit der scheinbar trockenen Materie. Als regional erfahrener und verantwortungsbewusster Makler geben wir das gerne weiter.
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